Gedenken an die Deportationen und an alle Opfer nationalsozialistischer Verfolgung in Blankenese

Gedenkstätte am Grotiusweg

Erneut werden wir den jährlich stattfindenden Gedenktag vor dem 2013 errichteten „Mahnmal für die jüdischen Opfer der Deportation aus dem Haus Steubenweg 36“ begehen. Am 19. Juli jährt sich zum achtundsiebzigsten Mal der Tag, an dem die damals letzten zehn Bewohner des von den Nationalsozialisten als „Judenhaus“ benutzten Hauses, heute Grotiusweg 36, nach Theresienstadt deportiert wurden. Zwei Bewohnerinnen hatten sich in den Tagen vor diesem Transport das Leben genommen.

Schon zuvor, am 25. Oktober, am 18. November und am 6. Dezember 1941 sowie am 11. Juli 1942 waren insgesamt fünf Insassen des Hauses nach Lodz, Minsk, Riga und Auschwitz deportiert worden. Bis auf eine damals noch junge Frau kamen alle anderen 16 Menschen in den Konzentrationslagern ums Leben. Nach unserer Kenntnis kamen durch die nationalsozialistische Verfolgung außer diesen Bewohnern des „Judenhauses“ weitere 26 als Juden und drei weitere aus anderen Gründen verfolgte Menschen aus Blankenese ums Leben. Dazu kommen noch 13 Personen, die 1938 im Zuge der so genannten Polen-Aktion aus dem Steubenweg 36 nach Osten abgeschoben wurden und über deren Schicksal nichts bekannt ist.

Auch die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Blankenese gedenkt am Sonntag, 19. Juli, dieser
Toten. Im Gottesdienst dieses Sonntags wird aller dieser Opfer gedacht werden.

Einladung:
am Sonntag, 19. Juli 2020,
10.00 Uhr, Gottesdienst in der evangelisch-lutherischen Kirche Blankenese,
Nach dem Gottesdienst besteht begrenzt die Möglichkeit, in Privatautos zum Grotiusweg mitzufahren.
12.00 Uhr, Gedenkfeier am Mahnmal neben Grotiusweg 36.

AM MAHNMAL:
Syrinx von Claude Debussi
Begrüßung und Ansprache: Friedemann Hellwig
Die geheimnisvolle Flöte von Felicitas Kukuck
Verlesen der Namen und Lebensdaten der Opfer aus dem „Judenhaus“
Ablegen der Blumen
Danse de la Chèvre von Arthur Honnegger
Es spielt: Sophia Kalinke (Flöte)

Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese
Prof. Friedemann Hellwig, Vorsitzender
Dr. Margret Johannsen, Stellvertrende Vorsitzende
Frauke Steinhäuser, Mitglied im Vorstand
www.viermalleben.de

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