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Herbstlese 2025 – mehr als ein Lesefest

Herbstlese 2025 – mehr als ein Lesefest

Das haben die Jungs mal wieder großartig gemacht!!
Die Jungs – das sind Pascal Mathéus und Florian Wernicke.
Zum zweiten Mal haben die beiden Eigentümer der Buchhandlung Wassermann ein Lesefestival veranstaltet – und was für eines!

Vom 5. – 15. September wurde gelesen, diskutiert, spaziert und musiziert. Bekannte Persönlichkeiten haben sich die Klinke in die Hand gegeben. Weniger bekannte wurden neu entdeckt. Auch viele Blankeneser entdeckten sich gegenseitig neu. Das Fest hat den Stadtteil verbunden. Man traf sich plötzlich wieder oder hatte sich längst verabredet. Die Lesegesellschaft, die sich in den vergangenen Monaten schon durch zahlreiche Lesungen in der Buchhandlung gefunden hatte, wurde endgültig in den vergangenen Tagen zusammengeschweißt – durch die gemeinsame Begeisterung, die Begegnung mit Berühmtheiten, die man sonst niemals persönlich erleben kann, und bei manchen durch wieder gewonnene Lesefreude.

„Bloß nichts verpassen!“ – wie oft konnte man diesen Satz in den letzten Wochen hören. Nichts zu verpassen war allerdings schwer bei der Dichte der Angebote und den zahlreichen Veranstaltungsorten. Wohin denn nun? Auf den Süllberg oder ins Elbe Kino? Die Entscheidung fiel oftmals schwer. Kein Wunder!

Die geschliffenen Worte unseres Altbundespräsidenten Gauck, die enorme Begeisterung von Sebastian Gugollz für Thomas Mann und „seine „Klassiker“ und die spürbare Verzweiflung von Ayelet Gundar-Goshen und Lizzie Doron über die Vorgänge in ihrem Heimatland Israel haben niemanden unberührt gelassen. So haben uns Pascal Matheus und Florian Wernicke die Welt ein wenig ins kleine Blankenese geholt.

Herbstlese

Nicht nur der Weitblick in die Welt der Literatur wurde eröffnet, auch der nahe Blick in den eigenen Stadtteil. „Ich war seit dreißig Jahren nicht in der Kirche.“ War ebenso zu hören, wie „Ich wusste gar nichts vom Gemeindehaus in Blankenese.“ So durften wir Zuhörenden auch ein wenig unseren eigenen Stadtteil wieder entdecken. Friedhofskapelle, Ravenborg, die Schulen, Elbe und Blankeneser Kino, das Markthaus und viele andere. Die Herbstlese eroberte sich nahezu alle Veranstaltungsorte im Dorf oder widmete sie kurzfristig zur Lesebühne um, wie den Segel-Club oder die HASPA.

Dürfen wir Besucher und Besucherinnen nicht auch ein wenig stolz sein auf unseren Stadtteil, der nun ein Lesefest von solch hoher Klasse hat, auf eine Tradition, die sich gerade anbahnt, die weite Kreise über Blankenese hinausziehen wird?
Ja, dürfen wir!
Weil hier große Literatur gelesen wurde, Trends, wie Podcasts vorgestellt wurden, an die einmalige Errungenschaft in unserer Geschichte – die Wiedervereinigung – erinnert wurde. Aber vor allem wurde das Buch gefeiert als Quelle so vieler Inspirationen, Anregungen und Auseinandersetzungen mit dem Leben und dem Zeitgeschehen. Die langen Schlangen vor den Büchertischen sprachen eine deutliche Sprache. 

Wir danken dem Team der Buchhandlung Wassermann für ein solch klug zusammengestelltes Programm, für Einsatz bis zur Erschöpfung und viele Inspirationen, die uns noch lange begleiten.   

Gab es auch etwas zu bedauern? Allein die Tatsache, dass man nicht alles hören konnte!

Wir freuen uns auf die nächste Herbstlese – fest verankert im Stadtteil.

Übrigens – eine solch große Veranstaltung mit hochkarätigen Gästen kostet Geld. Legen Sie doch schon mal etwas zurück für eine Unterstützung der Herbstlese 2026

Vera Klischan (16.9.2025

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