anschließend
Erke Kurmies recycelt: verwitterte Holzteile, am Elbstrand angespült, verrostete Metallreste, in Abfallkisten von Handwerksbetrieben oder auf Bauschuttplätzen entdeckt - Stücke, die als nutzlos und wertlos weggeworfen - verworfen - wurden. „Durch Wind und Wetter, Wasser und Zeit verformt, aber für mich interessant genug, um sie aufzuheben“, sagt der gebürtige Ostpreuße, der Ende der 1940er Jahre als Flüchtlingskind nach Glückstadt an die Elbe kam. Manche Fundstücke lagerten lange in seinem Fundus, bis sie für ihn eine vage Form-Idee erkennen ließen. Und dann fügte er sie in streng minimalistischer Manier zu oft dunklen Materialbildern zusammen – abstrakte Wand-Objekte, die Stationen auf Jesu Kreuzweg versinnbildlichen: Jesus vor Pontius Pilatus, die drei Gekreuzigten von Golgatha, der Korpus des Sterbenden auf einem roten Nagelbrett und schließlich eine symbolhafte Darstellung der Auferstehung: eine aufgerichtete Figur, eingebettet in eine Fischform, alles in oranger-roter Farbe – Zeichen für Hoffnung, Freude und Zuversicht. Eine Schrifttafel, die im Blockletternsatz Worte aus Psalm 118 zitiert, leitet den Zyklus ein: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden“ – Verweis auf Leitgedanken und Titel der Ausstellung. Inspiriert haben Kurmies eine Holzschnittserie von HAP Grieshaber, ein Glasfensterbild von Heinrich Kampendonk sowie die Objekte seines 2018 verstorbenen Freundes Rüdiger Knott.

Im Anschluss an den Gottesdienst laden wir zum Empfang in der Kirche ein.

Ausstellung in der Kirche bis 2. April