Das Elsa Brändström Haus in Blankenese
Beste Lage mit Elbblick, eine wechselhafte Geschichte, schönste Innenausstattung und ein großartiger Spirit zeichnen das Elsa Brändström Haus am Kösterberg aus. Die meisten Blankeneser und Blankeneserinnen sind unzählige Male am versteckt liegenden Anwesen vorbeigefahren. Aber was genau verbirgt sich in diesem historischen Gebäude, welche Möglichkeiten bietet es und wie kann man es auch als private Person nutzen?
Vera Klischan hat sich mit der Vorsitzenden des Vereins „Elsa Brändström Haus im Deutschen Roten Kreuz e.V.“ Kirsten Schlusnus und der Geschäftsführerin Stefanie Kleinschmidt unterhalten.
Die meisten kennen das Elsa Brändström Haus, aber wenige wissen, was sich wirklich dahinter verbirgt.
Der gemeinnützige Verein „Elsa Brändström Haus im Deutschen Roten Kreuz e.V.“ Er wurde 1950 von der Familie Warburg gegründet.
Geführt wird der Verein durch einen ehrenamtlichen Vorstand mit der Vorsitzenden Kirsten Schlusnus und durch die Geschäftsführerin Stefanie Kleinschmidt, für das operative Geschäft.
Bis heute ist der Hauptzweck die Freiwilligendienste, nämlich das freiwillige soziale Jahr und der Bundesfreiwilligendienst. „Wir glauben an die Kraft der freiwilligen Dienste, um ein soziales Miteinander zu fördern und positive Veränderungen in unserer Gesellschaft zu bewirken.“ Verantwortung für die junge Generation zu übernehmen hat einen hohen Stellenwert im Elsa Brändström Haus. In der Gemeinschaft jungen Menschen Orientierung zu geben und sich Fragen zu stellen, wie z.B. „Was ist mir in meinem Leben wichtig?“; „Welches Ziel habe ich nach diesem Jahr?“
Wir führen bereits im Bewerberverfahren individuelle Beratungen bis zur Vermittlung des passenden Einsatzplatzes durch. Die Einsatzmöglichkeiten sind, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Schulen, Kitas oder auch in Behindertenwerkstätten. Wir leisten die pädagogische Begleitung. Unter anderem sind dies 25 Seminartage mit etwa 350 Teilnehmern und Teilnehmerinnen im Jahr. Dafür sind neun Sozialpädagogen fest angestellt. In den Seminaren werden soziale, kulturelle und interkulturelle Kompetenzen vermittelt und ein Verantwortungsgefühl für das Gemeinwohl gestärkt. Etwa 30 Teilnehmer und Teilnehmerinnen sind in den Kursen mit unterschiedlichen Schulabschlüssen. Die Selbstwirksamkeit steht im Vordergrund, es wird partizipativ und auf Augenhöhe agiert, unabhängig von den unterschiedlichen Schulabschlüssen.
Der zweite Geschäftsbereich des Hauses ist der internationale Bildungs- oder Tagungsbereich. Man kann unterschiedlich große Räume mieten mit oder ohne Übernachtung. Es gibt 27 Gästezimmer.
Zusätzlich können hier im Haus Bankettveranstaltungen, wie Hochzeiten, Geburtstage und Konfirmationen gebucht werden.
Die Gästezimmer stehen auch bei kurzfristigen Anfragen für Übernachtung zur Verfügung.
Kann jeder das Haus mit seiner exzellenten Lage nutzen als Hotel oder als Restaurant oder für eine private Feier?
Sollte das Haus nicht ausgelastet sein, ist auch eine individuelle Buchung zur Übernachtung möglich. Damit schließen wir die Lücken. Meetings, Seminare und private Feste sind bis zu 80 Personen gut möglich, mit Essen und Übernachtung oder als Tagesveranstaltung ohne Übernachtung.
Gibt es eine eigene Gastronomie?
Ja, jedoch ist dies keine Gastronomie die täglich geöffnet ist, sie wird nur intern für die Tagungen und Veranstaltungen genutzt! Zwei- bis dreimal im Jahr machen wir eine Ausnahme mit einem so genannten „Pop-Up-Restaurant“. An diesen Abenden öffnen wir das Haus für externe Gäste, die die einmalige Lage mit einem schönen Essen genießen möchten.
Welche Geschichte verbirgt sich hinter dem Haus?
Das Anwesen am Kösterberg wurde 1889 von Architekt Haller für die Familie Warburg erbaut. Im zweiten Weltkrieg wurde das Haus beschlagnahmt und die Familie emigrierte in die USA. Das Haus diente während des Krieges als Lazarett für Kieferchirurgie. Der nach dem Krieg heimgekehrte Erik Warburg erhielt das Anwesen zurück und nahm in den ersten Nachkriegsjahren dort jüdische Kinder auf, die die Konzentrationslager überlebt hatten. Von dort wurden die Kinder in Pflegefamilien vermittelt, meist nach Israel. Bis heute sind sie als „Kinder von Blankenese“ bekannt.
1950 wurde mit Unterstützung von Erik Warburg der Verein gegründet, und überließ dem Verein das „Weiße Haus“. Im sogenannten „Roten Haus“, wurde für einige Jahre ein Müttergenesungswerk untergebracht.
Woher stammt der Name? Wer war Elsa Brändström?
Elsa Brandström war Schwedin. Sie wurde der „Engel von Sibirien“ genannt, weil sie dort Kriegsgefangene versorgt hat. Sie lebte von 1888-1948. Da sie mit der Familie Warburg befreundet war, entschied sich die Familie für den Namen Elsa Brandström. Da sich auch der Verein sozialen Zwecken verschreiben sollte, erschien der Name Elsa Brandström ideal.
Die Lage ist nicht gerade zentral. Ergeben sich dadurch Personalprobleme?
Die Mitarbeitenden, die wir eingestellt haben, sind begeistert. Es herrscht eine sehr gute, familiäre Atmosphäre unter den 25 Mitarbeitenden. Im Bereich Service und Housekeeping ist es nicht leicht, gutes Personal zu bekommen. Der Weg nach hier draußen ist weit. Dazu kommen in der letzten Zeit die Unberechenbarkeit des Öffentlichen Nahverkehrs durch wiederholte Streiks. Wir bieten als Anreiz die Nutzung eines E-Bikes an. Um gutes Personal für unser Haus zu begeistern, ist auch eine gute Entlohnung entscheidend. Es ist ein besonderer Arbeitsplatz in diesem geschichtsträchtigen Haus.
Was ist das Besondere am EBH?
Die Diversität, die Offenheit, der Freigeist, der hier im Hause herrscht. Wir fördern das kritische Denken in den komplexen Themen dieser Welt. Dies zeigt sich auch bei unserem breit gefächerten Teilnehmerfeld der unterschiedlichen Veranstaltungen. Wir empfangen hier auf dem Kösterberg unsere Freiwilligendienstleistenden, Politiker, Therapeutengruppen, Wissenschaftler, Unternehmen und Menschen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen. Wir fühlen uns als Elsa Brändström Haus den Werten der DRK Grundsätzen; Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit, Universalität, verbunden.
Für alle, die ein exzellentes Menu im historischen Haus mit Blick auf die Elbe genießen möchten!
Das nächste Pop Up Restaurant findet am 4. und 5. April 2024 ab 18 Uhr statt!