Was für ein Bilderschatz!

Der Bildband „Blankenese“ mit Fotos von Walter Lüden entführt uns in die Zeit von 1949-1965 und zeigt eindrucksvoll, dass sich vieles im Ort und an der Elbe gar nicht so verändert hat, wie man immer denkt

Kutter vor dem BSC Bootshaus © Walter Lüden/ Junius Verlag

Der Hamburger Fotograf Walter Lüden porträtierte rund zwei Jahrzehnte, von 1947 bis Mitte der 60er Jahre, seine Stadt. Seine Aufnahmen wurden in zahlreichen Hamburg Büchern veröffentlicht. Mehrere Jahre wohnte er mit seiner Familie im Strindbergweg und fotografierte Alltagszenen im Ort, die Elbe und die Schönheit der Parks mit seiner Leica oder Hasselblad. Nach seinem Tod verwahrte seine Tochter Karin Schröder, die am Strandweg lebte, seinen Nachlass und vor allem die vielen Negative.

Der jetzt erschienene Bildband „Blankenese“ ist ein wunderschönes Geschenk für alle, die Blankenese seit vielen Jahrzehnten kennen. Für Menschen, die hier aufgewachsen sind genauso wie für Zugezogene. Beim Blättern durch die Seiten werden Erinnerungen geweckt an vergessene Freundinnen und Freunde und gemeinsame Erlebnisse. Immer besonders präsent im Bild: Die Elbe. Der Strom, auf dem gerudert und gesegelt wird. Der mit dem Blankeneser Segel-Club schon immer Treffpunkt der nachfolgenden Generationen war. Der Strom, auf dem im Winter dicke Eisschollen trieben und an dessen Rändern eifrig von jung und alt geschliddert wurde. Und an dessen Ufer die prächtigen Osterfeuer entstehen. Insbesondere die Aufnahmen der Kreekfahrer sind zeitlos, die angespannten Gesichter beim gemeinsamen Maschop Schinkels Wiese hinab kommen jedem bekannt vor.

Schlittern auf der Elbe © Walter Lüden/ Junius Verlag

Walter Lüdens Blick in die Parks führt über bekannte Wege. Imposante Baumriesen stehen genauso im Vordergrund wie besondere Elemente, die jedem der Parks ihren unverwechselbaren Charakter geben. Die wellenförmig geschnittene Hecke im Römischen Garten war schon vor 50 Jahren für die Anlage typisch, genauso wie das majestätische Herrenhaus im Hirschpark mit dem damals noch nicht weiß gestrichenen Witthüs.

Die Aufnahmen sind in schwarz-weiß, doch beim Betrachten hat man im Kopf die gleichen Bilder in Farbe, nur mit anderen Akteuren im Vordergrund.

Blankenese – Fotografien 1949-1965
Jan Zimmermann, Walter Lüden
– 1. Auflage 2022
– 144 Seiten
– 28,0 cm x 28,0 cm
– ca. 130 Duoton-Abbildungen

Hinterlassen Sie einen Kommentar





Das könnte auch etwas für Sie sein

10.12.2020 |

Tag 10 Sarah Bieler und Jannika Romanowski im Lebendigen Adventskalender 2020

30.07.2021 |

Das Museum auf dem Falkenstein

03.10.2023 |

Abholung von Lebensmittelspenden