Blankenese zwischen 1950 und 2025

Was sich in 75 Jahren alles verändert hat
Daten zusammengetragen von Maike und Ronald Holst: Mai 2025
Bevölkerung
Kurz nach dem 2. Weltkrieg hatte Blankenese 23.000 Ew. 1920 waren es, wie heute auch, ca.13.000 Ew.
Wohnfläche
Ende der 1940er Jahren verfügten die Deutschen kriegsbedingt nur über 5 – 8 qm Wohnfläche pro Person. Heute sind es im Schnitt 48 qm.
Kinderzimmer
gab es bis in die späten 50er Jahre kaum. Die Gören mussten bei fast jedem Wetter draußen spielen. Immerhin gab es weit über 100 Outdoor-Kinderspiele, mit denen sich der Nachwuchs im Garten, auf der Straße, am Strand, beim Kreekfahren oder Schlittschuhlaufen amüsierte.
Heizung
Die meisten Blankeneser Wohnungen hatten noch in den 50er Jahren Ofenheizung. Es wurde seit dem Krieg meist nur ein Raum geheizt, weil man nicht genügend Feuerung erhielt. 12 Händler versorgten die Bevölkerung mit Kohle, Holz und später auch Oel. Viele Menschen sammelten bis in die späten 50er Jahre obendrein Treibholz aus der Elbe, dass über längere Zeit getrocknet werden musste, um zu heizen.
Küchenausstattung
Nach dem 2. Weltkrieg hielt die Elektifizierung der Küchen Einzug. Auch in Blankenese. Der Kühlschrank, die Waschmaschine, der Wäschetrockner, der Geschirrspüler, der Mixer, die Kaffeemaschine, die Espressomaschine, der Rührstab, die Mikrowelle und vieles mehr erleichterten der Hausfrau die Arbeit.

Telefon
Selbst Ende der 1950er Jahre besaßen die wenigsten Haushalte ein Telefon. Wollte man telefonieren, ging man zu einer Fernsprechzelle, zum Nachbarn oder zu seinem Krämer.
Unterhaltungselektronik im Haushalt
Während Haushalte noch nach dem Krieg nur mit Rundfunkgeräten, wie dem“Volksempfänger“ ausgestattet waren, trat nach der Währungsreform eine Modernisierungswelle mit besseren Geräten ein, gefolgt von zusätzlichen Plattenspielern.
MIt der Krönung von Queen Elizabeth im Jahr 1953 begann das Zeitalter des Fernsehens. Zunächst in schwarz/weiß, nach 1968 auch in Farbe. Es folgten die Anschaffungen von Tonbandgeräten, Stereoanlagen, CD-Playern, Alexa, etc.

Kirchen
Zu der bereits existierenden protestantischen und katholischen Kirche gesellte sich in den 1950er Jahren die Neuapostolische Kirche.
Verkehrsmittel
Die Vorortsbahn/ S-Bahn existierte bereits seit 1867. Zwei Buslinien fuhren den Blankeneser Bahnhof bis Ende der 1950er Jahre an, die Nummern 84 und 86.Seit Ende der 50er Jahre gab es die 48er Ringbuslinie, im Volksmund zunächst „Citybus“ genannt, weil die kleinen Fahrzeuge Zubringer von Parkplätzen, wie dem Heiligengeistfeld in die City waren. Dieses Angebot wurde nicht angenommen. Deshalb wurden die Fahrzeuge in Blankenese eingesetzt.
Hinzu kam die Fähre von Cranz nach Blankenese, die morgens Putzfrauen, Schüler und Lehrer vom Alten Land nach Blankenese schaffte, die mittags wieder zurückfuhren.
Heute fährt die Blankenese-Cranz-Fähre nicht mehr. Dafür laufen den Blankeneser Bahnhof sehr viel mehr Buslinien an, nämlich die Linien 1, 22, 112, 286, 488 und 588.
Gastronomie
Noch in der Nachkriegszeit gab es am Strandweg und im Treppenviertel ein vielfältiges Angebot an wohl 50 Restaurants, Gaststätten, Kneipen, Kioske, die für jeden Geschmack Getränke und Speisen anboten.
Heute hat sich das Angebot im Treppenviertel auf fünf reduziert, dafür sind in und um die Bahnhofstrasse drei Bäckereien mit Café, ein Café, vier Eisdielen und eine Saftbar entstanden, sowie eine Bar.


Einzelhandel

Einkaufen tat man bis in die späten 1950er Jahre ausschließlich im Bedienungshandel. Die einzukaufende Ware war meist nicht abgepackt und musste beim Kauf abgewogen und verpackt werden. Das Sortiment war so klein wie die Geschäfte und deren Lagerräume. Bei Käse und Wurst wurden kaum 3 – 4 Sorten offeriert. Über ein breites Sortiment verfügte nur das Spielwarengeschäft Roth in der Hauptstraße 123.

Neben den Einzelhandelsgeschäften, die sich hauptsächlich in der Blankeneser Hauptstraße befanden, gab es Händler, die ihre Waren auf dem Markt anboten oder die Milch, Gemüse und Fisch ambulant aus ihrem Fahrzeug verkauften.
Baden
Bis in die späten 1950er Jahre bot die Elbe die einzige lokale Bademöglichkeit. Ende der 1950er Jahre kam das Freibad Marienhöhe, in den späten 1960er Jahren das Hallenbad in der Simrockstrasse hinzu.
Kino
Blankenese verfügte kurz nach dem Krieg über drei Kinos, auch wenn die Blankeneser Lichtspiele zunächst den britischen Besatzungstruppen vorbehalten waren und das Kino im heutigen BUDNI-Laden am Blankeneser Markt erst Mitte 1950 wiederaufgebaut war. Heute gibt es nur noch das Doppelkino „Blankeneser Lichtspiele“.
Freizeitaktivitäten
Die bekannten Sportvereine gab es fast alle schon: Den Golf Club Falkenstein, den BSC, Komet Blankenese, die Dockenhuder Turnerschaft, den BMTV und die Spielvereinigung Blankenese.
Nach dem Krieg hinzugekommen ist der Mühlenberger Segelclub.
Sportboot-Liegeplätze
Bis in die 1960er Jahre lagen Segelboote an Bojen im Strom. Wegen des immer stärkeren Schwalls der Schiffe entstanden die Sportboot-Häfen Blankenese und Mühlenberg.
Autos


Die Motorisierungswelle begann in den 1950er Jahren mit dem KdF-„Volkswagen“.
Heute sehen wir, dass auch die kleinste Stichstrasse zugeparkt ist, obwohl es viele private Garagen und Stellplätze, Parkhäuser und öffentliche Garagen gibt.
Tankstellen

Derzeit gibt es nur noch die eine Tankstelle von Shell. Während noch in den 1960er Jahren bis zu sieben Tankstellen auf Kunden warteten. Dafür sind für PKW inzwischen 12 Parkplätze reserviert, um Strom zu laden.
Schulen
Auch die Schullandschaft hat sich gewandelt. Aus der „Volksschule Kahlkamp“ wurde die Unterstufe des Gymnasiums Kirschtenstrasse, das nach Geschlechtern getrennte Lyzeum und Gymnasium Kirschtenstrasse wurde schon in den 50er Jahre koodukativ geführt, in der Srtrasse Willhöden entstand ein zweites, das Gräfin Dönhoff-Gymnasium, die Schule Frahmstrasse wurde Stadtteilschule, die Gorch-Fock-Schule wurde ausschließlich Grundschule, im ehemaligen Finanzamt im Hessepark entstand die Bugenhagenschule, eine protestantisch orientierte Schule mit dem Charakter einer Stadtteilschule, die nach dem Krieg entstandene katholische Schule Maria-Grün ist nur Grundschule.
Öffentliche Ämter
Das Ortsamt ist Blankenese erhalten geblieben, heißt heute es aber „Kundenzentrum Blankenese“.
Die Polizeiwache Blankenese wurde in den 1970er Jahren aufgelöst.
Heute muss man dafür zum Blomkamp nach Osdorf.
Das Finanzamt im Hessepark wurde nach Stellingen verlegt.
Die Freiwillige Feuerwehr fand in Rissen eine neue Heimat.
Das Tiefbauamt wechselte in den 70er Jahren nach Altona, genau wie die Baubehörde.

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