Der Bismarckstein
In Blankenese gibt es Orte, die wir gerne immer wieder besuchen und die wir mit Erinnerungen verbinden. Einer davon ist der Bismarckstein.
Der Bismarckstein befindet sich im Westen von Blankenese auf dem Waseberg, oberhalb des Strandwegs, in der Nähe des bekannteren Süllbergs und gegenüber von Schinkels Wiese. Der Park ist ein geheimnisvoller Ort, den man meist nur zu Fuß erreicht, da die einzige Zufahrtsstraße privat ist. Einst gab es hier einen kleinen, versteckten Spielplatz, der jedoch mittlerweile verschwunden ist. Der Park wurde nach Bismarck benannt, und um 1900 war ein Denkmal geplant. Doch die politischen Zeiten änderten sich, und der Entwurf wurde nie umgesetzt. Zudem entstand in Hamburg, zu dem Blankenese damals noch nicht gehörte, bereits ein Bauwerk zu Ehren Bismarcks.
Wenn man den Aufstieg durch den Wald wagt, entdeckt man einen mysteriösen Turm in der Mitte des Berges. Auch um diesen ranken sich einige Geschichten: Er stammt aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und diente vermutlich der Luftaufklärung. Später wurde dort ein kleiner Ausschank betrieben, der jedoch ebenfalls verschwand. Heute ist der Turm verschlossen, und jeder Vorbeigehende fragt sich, welchen Zweck er wohl einst erfüllte.
Ein paar Schritte weiter wartet das nächste Highlight: Kinder und Social-Media-Influencer schwärmen von den zwei vermutlich besten Schaukeln Blankeneses. Sie sind besonders hoch aufgehängt, sodass man das Gefühl hat, bis zum Aussichtspunkt oder direkt in die Elbe schwingen zu können. Man hat hier das Gefühl, am höchsten Punkt der Welt zu sein, obwohl der Baursberg mit dem Wasserwerk nebenan noch etwas höher ist. Weiter unten genießt man die einmalige Aussicht über die Elbe, den Hang und die Insel.
Problemlos kann man bis nach Stade und in die Harburger Berge blicken. Aufmerksame Beobachter entdecken gelegentlich fliegende Seeadler, und manche meinen, dass man von hier aus sieht, dass die Erde nicht flach ist, da der Horizont leicht gewölbt erscheint.
Umrahmt von Hecken entdeckt man ein Denkmal, das mit einem schaurigen Text von Hans Leip an die verstorbenen Matrosen in den letzten Kriegen erinnert:
„Was auch die See verschlang,
die Zeit verschlang das Weh.
Ewig bleibt die See.
Zum ehrenden Gedenken an die Gefallenen der Marine.“
Folgt man dem Weg weiter, kann man zum Elbhöhenweg gelangen, den Römischen Garten besuchen oder über eine Holzbrücke zur Schlittenwiese in Schinkels Park gelangen.
Eine weitere von vielen Geschichten, die sich um diesen Park und den Gedenkort drehen.
Welche Erinnerungen und Gedanken verbinden Sie mit dem Bismarckstein? Schreiben Sie sie bitte in die Kommentare!
Valentino Wilimzig
Der Turm am Bismarckstein war zu meiner Kindheit in den 50er Jahren regelmäßig und kostenlos für Besucher geöffnet. Man konnte hinaufsteigen und den weiten Ausblick genießen.
Dort gab es, ebenso wie in den anderen Blankeneser Parks, einen an seiner Armbinde erkennbaren Wächter, der für Ordnung sorgte und Schließer für den Turm war. Das Umfeld war deutlich weniger bewachsen als heute. Blick und Weg zum Turm waren frei.