Erinnerung an die Shoa: Vom Ritual zum zukunftsorientierten Diskurs

Mittwoch, 28. Februar 2024 19:30 Uhr
Gemeindehaus, Mühlenberger Weg 64A, 22587 Hamburg
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten

Die „Erinnerungskultur“, lange gesellschaftlicher Konsens in Deutschland, ist in jüngster Zeit zum Thema geschichtspolitischer Auseinandersetzungen geworden. Ursache dafür ist nicht nur der Tod der letzten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und damit das Ende des „kommunikativen Gedächtnisses“, sondern auch die zunehmende Polarisierung weit über die Bundesrepublik und Europa hinaus. Der Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober und seine Folgen haben in den westlichen Gesellschaften Antisemitismus neu sichtbar werden lassen und die Frage nach neuen Formen der Erinnerung in den Raum gestellt. Aus dem rechten politischen Spektrum werden, zunehmend lauter, das Ende des sog. „Schuldkults“ oder eine „erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad“ gefordert – mit dem Ziel, die zentrale Bedeutung der Beschäftigung mit Opfern, Tätern und Taten in der NS-Zeit zu marginalisieren. Und innerhalb des postkolonialen Diskurses in der Geschichtswissenschaft hat etwa Dirk Moses der deutschen Erinnerungskultur eine geradezu „kultische Beschäftigung mit dem Holocaust, die angebliche Abwertung anderer, vor allem kolonialer Großverbrechen“ unterstellt. 

Das Kolloquium zum Abschluss der Ausstellung „Blankenese im Zweiten Weltkrieg (1939-45)“ will das Diskursfeld ausleuchten, Formen der Erinnerung hinterfragen und deren Sinn neu begründen.

Es diskutieren: Ingrid und Ruben Herzberg, seit vielen Jahren als Schulleiter, Redaktionsleitung von „Hamburg macht Schule“ und in vielfältiger Weise engagierte Bürger, mit Prof. Dr. Oliver von Wrochem, Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Moderation: Fabian Wehner

Veranstaltet vom Förderkreis Historisches Blankenese und der ev. GemeindeAkademie

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