Ausstellung: Blankenese im Zweiten Weltkrieg 1939 – 45


Die Eröffnung der Ausstellung am 10.1. war überaus gut besucht.
Nun soll es zwei Sonderführungen im Dehmelhaus geben:
3. und 24. Februar 2024, jeweils um 15 Uhr.
Anmeldung dazu unter https://Dehmelhaus.de

  • Ein Beitrag zur Ausstellung von Kerry Rügemer auf NDR 90,3:

Das Programm:

Der Text der Einladung zur Ausstellungseröffnung

Heimatfront – Vernichtungskrieg – Shoa

Hamburg, 15.12.2023: Mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen begann am September 1939 der Zweite Weltkrieg. Sechs Jahre später endete er mit der bedingungslosen Kapitulation Japans. In Blankenese markierte der 1. September 1939 den Übergang von der NS Volksgemeinschaft der Jahre 1933-39 hin zur Kriegsgemeinschaft, die sich an der „Heimatfront“ konkretisierte.

Bis zur Besetzung durch die alliierten Truppen am 3. Mai 1945 sollte diese Heimatfront reibungslos funktionieren, das Regime stabil halten und der militärischen Auseinandersetzung zuarbeiten. „Die Kriegsgemeinschaft funktionierte“, so resümieren Uwe Danker und Astrid Schwabe. Wie gestaltete sich das tägliche Leben an der Heimatfront, wie wurde die einheimische Bevölkerung über den Krieg und seinen Verlauf informiert, welche Bedeutung hatte die konkrete Gefahr militärischer Angriffe? Fragen wie diese bilden einen Teil der Ausstellung.

Ein zweiter Teil versucht die Perspektive von der Alltagsgeschichte der Bevölkerung zu erweitern auf den Umgang mit Opfern des deutschen Angriffskrieges: Tausende Zwangsarbeiter, Männer,
Frauen, Kinder, mussten in den Elbgemeinden die Plätze der zum Militär eingezogenen deutschen Arbeitskräfte ersetzen. Unternehmer und ihre Firmen aus den Elbvororten profitierten, wie auch die sonstige Bevölkerung, von den Zwangsmaßnahmen und Ausbeutungen nicht nur vor Ort sondern auch in den besetzten Gebieten.
Wie eng war das Verhältnis zwischen dem Alltag an der Heimatfront und den Verbrechen des Krieges? Was wusste man an der Heimatfront?
Was konnte man wissen?

Vor Ort sichtbar waren auch die Auswirkungen des größten Verbrechens des Nationalsozialismus, der Shoa. Wer Augen und Ohren nicht verschloss, konnte es wissen, die Shoa war ein „offenes
Geheimnis“, ebenso wie Verbrechen an Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern. Opfer und Täter aus Blankenese und den Elbgemeinden machen sie zum Teil der
lokalen Geschichte, verknüpfen diese mit der Shoa. Was geschah, geschah nicht weit weg, es geschah vor Ort.
Vernissage am Mittwoch, 10. Januar, 19.30 Uhr

Januar bis 28. Februar 2023 im Gemeindesaal, Mühleberger
Weg 64A, 22587 Hamburg

(Geöffnet Mo bis Do 9 – 12 Uhr und 15 – 17 Uhr / Fr 9 – 12 Uhr)

Ansprechpartner:
Dr. Jan Kurz, +49 (0) 177 / 589 25 96
historisches@blankenese.de


Der Förderkreis Historisches Blankenese e. V. hat es sich zum Ziel gesetzt, die wechselvolle Geschichte der Elbgemeinden im Hamburger Westen zu erforschen. Er steht offen für alle, die an der Vergangenheit dieser Gegend und an der Verbreitung des Wissens darüber interessiert sind. Unser Ziel ist es, Interesse an Heimat und Geschichte zu wecken, allen Bewohnern Ansatzpunkte für eine kritische Identifikation zu geben und Lokalgeschichte neu zu denken.
Zusammen mit dem KJM Buchverlag gibt der Förderkreis zwei Editionen heraus. In diesen werden Texte zur norddeutsche Geschichte und Kultur, speziell zur Geschichte der Unterelbe, der anliegenden Landschaften und ihrer Menschen herausgegeben.

1 Kommentar

  1. Veröffentlicht von Kerstin Thieme am 07.02.2024 um 15:13

    Tolle Ausstellung. Sehr anschaulich und interessant. Vielen Dank an Jan Kurz, so lebendig und nah am Alltag wurde uns die Geschichte von den Elbvororten erzählt, dass ich gerne noch mehr erfahren hätte.

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