Gutes tun und Geld verdienen

Schülerinnen und Schüler wollen Familien mit behinderten Kindern als Alltagsbegleiter zur Verfügung stehen und – das darf auch gesagt werden – freuen sich über einen finanziellen Dank, der zu dieser Aktivität dazugehört.
Eine junge Crew der Gruppe „du! mittendrin“ hat diese Inititative angeregt und durchgeführt. Sie hat dazu einen Bericht geschrieben:

Emma, Charlotte, Marie und Christian (nicht im Bild: Annika)

Die Idee, Jugendliche mit und ohne Behinderung im Rahmen einer “Freizeitbegleitung” zusammenzubringen, entstand im Rahmen der monatlichen Treffen der Gruppe “du!mittendrin”.

Eltern und Jugendliche mit Behinderung tauschen sich dort regelmäßig aus und gemeinsam mit ihren Kindern äußerten sie den Wunsch nach mehr Kontakt – auch zu Gleichaltrigen – denn das ist für viele (aufgrund ihrer Behinderung) im Alltag oft schwierig.

Anfang dieses Jahres begannen wir daher die Freizeitbegleitung (offiziell als „Alltagsbegleitung“ tituliert) konkret zu planen und bildeten eine Arbeitsgruppe für das Assistenzprojekt. Schnell gewannen wir weitere Mitglieder mit fachlichem Hintergrund in der Sache inklusives Miteinander dazu und arbeiteten so mit professioneller Begleitung unser Angebot aus.

Eine Freizeitbegleitung: die Idee ist nicht, Pflegepersonal zu ersetzen, sondern eine Begegnung zu schaffen zwischen Jugendlichen, mit und ohne Behinderung. Im Mittelpunkt steht das Menschliche. Für die Jugendlichen, die im Alltag Unterstützung benötigen, soll die Freizeitbegleitung die Kontaktaufnahme zu Gleichaltrigen in ihrer Umgebung erleichtern und ihnen die Möglichkeit bieten, Hobbies und/oder ihre Freizeit unabhängiger von ihren Eltern zu gestalten. Auf der anderen Seite werden die Begleitenden in Absprache mit den Familien entlohnt.

Das Projekt bietet für viele den ersten Kontakt mit Behinderung in ihrer persönlichen Lebenswelt – so wollen wir mit der Freizeitbegleitung auch für mehr gesellschaftliche Präsenz und Aufmerksamkeit für Menschen mit Behinderung in Blankenese und Umgebung sorgen.

Anfang Juni hat die Freizeitbegleitung nach einem großen Werbelauf dann wirklich begonnen. 
Am 1.6. haben wir das Projekt vorgestellt, in der Aula der Bugenhagenschule vor Schüler:innen der Stadtteilsschule, des Marion-Dönhoff Gymnasiums, des Gymnasiums Blankenese und der Bugenhagenschule. Der Andrang überrumpelte uns wahrlich, über 40 Interessierte kamen zu unserer Veranstaltung.

gefühlt: ein volles Haus

Positiv gestimmt durch die vielen Rückmeldungen schrieben wir auch an die Eltern von “du!mittendrin” und kontaktierten Schulen für Kinder und Jugendliche mit Behinderung, um Familien auf das Angebot und die Bereitwilligkeit der Schüler:innen aufmerksam zu machen.

Die Resonanz stimmte uns nun jedoch eher verhalten. Der Rücklauf fiel sehr schwach aus, insgesamt meldeten sich nur acht Familien zurück. Erklären können wir uns das nur damit, dass die Sommerferien gerade vor der Tür stehen oder schon begonnen haben, und bei den meisten Eltern und Jugendlichen gerade gedanklich kein Platz für uns und das Projekt übrig war. Deshalb hoffen wir, dass wir über die Ferien und vor allem im Herbst, zu Beginn des neuen Schuljahres, weitere Familien dazu gewinnen können – denn der Bedarf an Unterstützung und Kontakt nach außen besteht (doch bestimmt) bei vielen!

Dass die Schüler:innen großes Interesse und Lust haben, mit der Freizeitbegleitung zu beginnen, hat sich am Montag, den 10. und Mittwoch, den 12. Juli wiederholt bestätigt. Im Rahmen dieser beiden Treffen haben wir die Steckbriefe der bis jetzt acht Familien vorgestellt und so die Jugendlichen mit einer Familie “gematched”. Auch wenn es nur ca. 16 Jugendliche neben dem Schuljahresende-Stress zu diesen Treffen schafften, haben sie uns doch von ihrer bestehenden Motivation überzeugt. So sagte eine Schülerin zu uns, dass sie etwas enttäuscht sei, noch nicht mit einer Familie in Kontakt zu stehen. Trotzdem erzählte sie, wolle sie weiter dabeibleiben und warten, bis auch sie mit einer Familie in Kontakt kommen könne. Solche Rückmeldung ist für uns geradezu herzerwärmend.

Am Montag (10.7.) nur eine kleine Gruppe, am Mittwoch dann eine größere

Aufgrund des Zuspruchs zu unserem Projekt von mehreren Seiten und von zahlreichen Schulen, neben den bereits erwähnten auch von der Raphaelschule, dem Hirtenweg- und der Schule am Kielkamp, sind wir zuversichtlich, dem Wunsch der Schülerin bald nachkommen zu können.

Daher gilt unser großer Dank allen, die bis jetzt dabei sind. Und weiterhin eine herzliche Einladung an alle Interessierten, dabei zu sein. Wir freuen uns über Ihre und eure Rückmeldung (assistenz@du-mittendrin.de).

Emma, Marie, Annika, Charlotte, Christian

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