„noch`n Gedicht“ von Hawe Herbig

Mein Blankenese

Der Markt und die Kirche, das Gosslerhaus,
der Süllberg, der Hirschpark, hier bin ich zuhaus.
Kenn’s Treppenviertel mit Häusern und Hängen,
wo samstags und sonntags Touristen sich drängen,
die Elbe bewundernd mit mächtigen Schiffen,
der Ausblick auf Airbus ist inbegriffen!
Kenn’s Rudolph, kenn’s Riva und kenn’
– auch Frau Lühmann,
„Freds Falkenstein“, „Witthüs“, den „Klönschnack
– von Schümann
und Ahrend, und Breckwoldt, und Meiners, Herrn Offen,
und Könecke, – gerade erst gestern getroffen! .

Man grüßt sich, man klönt, denn das ist hier so Brauch.
Ich kenne sie alle, sie kennen mich auch.
Man lebt hier zufrieden, da gibt’s nichts zu quäken,
denn wo gibt’s mehr Optiker, mehr Apotheken,
mehr dicke Autos, mehr schlanke Frauen?
Da muss man schon bis nach Eppendorf schauen,
dort soll’s ja etwas ganz Ähnliches geben,
aber wer will schon in Eppendorf leben –
ohne den Mehrwert der Elbvororte?

Den fasse ich hier ganz kurz mal in Worte:
Mehr Intellekt und mehr Eleganz,
mehr Understatement und mehr Toleranz.
Hier tobt kein Bär. Hier tobt nicht mal die Elbe.
Dennoch, auch hier ist kein Tag wie derselbe.
Rauf geht’s und runter, wie Ebbe und Flut.
Aber das Fazit heißt: Alles ist gut
und was danach kommt, das wird sich ergeben.

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