Wahrlich letzte Helden

Früh. Kalt. Dunkel. Genau richtig, um noch einmal Segeln zu gehen – zumindest, wenn der Blankeneser Segel-Club (BSC) auf dem Mühlenberger Loch die traditionelle Saisonabschlussregatta „Letzte Helden“ veranstaltet.

So schön kann Segeln am letzten Novemberwochenende sein!

Da die Tide das Zeitfenster, an dem auf dem „Mühlo“ gesegelt werden kann, vorgibt, trafen sich die Seglerinnen und Segler am Sonnabend bereits morgens kurz nach 7 Uhr an der Elbe. Unter den Füßen knirschte es ein wenig eisig und auf den Persenningen der Jollen lag ein Hauch von Schnee. Der Wintereinbruch in Hamburg hatte im Vorfeld der Regatta zu einigen spontanen Absagen geführt, so dass nur 57 verschiedene Jollen in vier Wertungsgruppen an den Start gingen. Das größte Kontingent stellen wie in den Vorjahren die Piraten, gefolgt von Finn-Dinghys und Elb-H-Jollen.

Dafür, den „inneren Schweinehund“ überwunden zu haben und im Morgengrauen in Ölzeug und Neoprenanzügen an die Elbe zu fahren, wurden alle Teilnehmenden und die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer belohnt. Die Sonne brach durch die wintergraue Wolkendecke und zauberte bei mäßigem Wind zwischen drei und vier Windstärken perfekte Segelbedingungen für die zwei kurzen Wettfahrten. Anschließend trafen sich alle zum Aufwärmen im BSC Clubhaus, abends wurde im Bootshaus ordentlich gefeiert.

Wintergrau präsentierte sich die Elbe, bevor die Sonne sich doch noch durchsetzte

Am Sonntag machte sich die Warmfront, die in der Nacht für viel Regen gesorgt hatte, bemerkbar. Der Wind frischte merklich auf und es war rund zehn Grad wärmer. „Auf dem Vormwind-Kurs haben wir immer geschwitzt“, berichteten Teilnehmer. Drei Wettfahrten konnten bei zunehmenden Böen gesegelt werden. Nach dem letzten Zieldurchgang grüßte vom Zielschiff „Talent“ der Weihnachtsmann und wünschte allen Teilnehmenden zum ersten Mal in diesem Jahr „Frohe Weihnachten“.

Beim letzten Zieldurchgang grüßte der Weihnachtsmann vom Zielschiff „Talent“ die Letzten Helden der Segelsaison 2024 © blankenese.de

Sieger und damit „Letzter Held“ des Jahres 2024 wurde Thomas Schmid, Weltmeister und Olympiateilnehmer in der Finn-Dinghy-Klasse 1988, der sich am zweiten Regattatag mit drei guten Ergebnissen in Folge an die Spitze der Gesamtwertung setzte. Zweite wurde die 505er Crew Jörn Wille (Segelverein Altona-Oevelgönne) und Martin Bergmann (Hamburger Segel-Club) vor Leif Tom Loose (BSC), Klaas Höpcke und Hinnerk Müller (beide Norddeutscher Regatta Verein) mit der H-Jolle „Felices“.

Nächstes Jahr finden die „Letzten Helden“ ein Wochenende früher am 15. und 16. November 2025 statt.

Thomas Schmid gewann im Finn-Dinghy den traditionellen Saisonausklang auf der Elbe

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