Was passiert mit Sagebiels Fährhaus?
Unzählige Blankeneser Generationen konnten sich seit dem 19. Jahrhundert bei Kaffee und Kuchen am spektakulären Elbblick erfreuen. Doch nun brennt seit Jahren kein Licht im alten Haus am Elbhang und viele Menschen – nicht nur aus Blankenese – fragen sich, wann sie wieder auf der Terrasse den Blick genießen können.
Gar nicht wieder! So sieht es zumindest jetzt aus. Doch von Anfang an! Das Restaurant hoch über der Elbe wurde nach seinem Gründer Anton Conrad Sagebiel benannt, der das alte Haus 1868 kaufte. Zuvor stand dort ein Post- und Fährhaus. Im 20. Jahrhundert wechselten die Pächter häufig, sogar chinesische Gerichte fanden sich zeitweise auf der Speisekarte des traditionellen Gasthauses. Das Fährhaus ist auch in einigen Szenen des legendären Films „Große Freiheit Nr.7“ zu sehen.
2019 erwarb der Hamburger Stararchitekt Hadi Teherani das Anwesen mit der Absicht dort wieder ein Restaurant zu eröffnen. Diese Pläne hat er offensichtlich verworfen. Es liegt bereits seit einiger Zeit eine Baugenehmigung vor. Teherani plant den Abriss des Küchentraktes und den Umbau des Hauses, um es als Einfamilienhaus zu nutzen, möglicherweise für sich und seine Familie. Besonderen Wert legt er auf die Gartengestaltung. Die Pläne unter der Terrasse ein kleines Café einzuschieben hat er aufgrund des steilen Hangs verworfen. Der Hang könnte durch die Bauarbeiten destabilisiert werden.
Noch ruht das gesamte Anwesen. Aber nach eigenem Bekunden steht Hadi Teherani fest zu seinen Umbauplänen, so dass er in absehbarer Zeit ein Blankeneser Bürger werden könnte.
Vera Klischan