Drei Monate Lockdown: Wie Blankeneser Gastronomen der Krise trotzen -Teil 2
Wie geht es den Blankeneser Gastronomen nach mehr als 100 Tagen Lockdown? In der letzten Woche haben wir schon vier alteingesessene Blankeneser Gastronomen zu Wort kommen lassen. Nun war Vera Klischan für blankenese.de unterwegs und hat mit den emsigen Mitarbeitern von „echt asien“ und der erfahrenen Gastronomin Jennifer Röder gesprochen. Die asiatischen Köstlichkeiten haben sich als ideales „to go“ Gericht bewährt und dem kleinen Restaurant zahlreiche neue Kunden beschert. Und Jennifer Röder plant schon jetzt, mit welchen neuen Kooperationen und Angeboten sie ihre Kunden im „Roederers“ in den Wochen nach dem Lockdown überraschen wird.
Jeden Abend volles Geschäft im Haus und außer Haus. Die Sushis rollten nur so über den Tresen. Und jetzt, die Tische sind leer, die Stühle hochgestellt. Corona hat die Notbremse gezogen. Not – ob sie bereits im echtasien ausgebrochen ist, hat Vera Klischan interessiert. Die Straßen sind leer, die Fenster dunkel. Viel ist nicht los bei eiskaltem Wetter und fehlender Gastronomie. Fahles Licht im Restaurant echtasien. Sofort springen die vielen Bestellzettel über dem Tresen ins Auge. Der Sushikoch an der Arbeitsplatte schaut kaum hoch. Kein Wunder – gilt es doch bis spätestens 20 Uhr alle Bestellungen zum Abtransport fertigzustellen. „Uns geht es gut. Wir sind zufrieden“ So hört man es im Restaurant. Natürlich ist es kein Vergleich mit dem laufenden Geschäft. Aber offensichtlich lieben viele Blankeneser und Blankeneserinnen die kleinen Röllchen, die gut schmecken, nicht heiß bleiben müssen und gut zu transportieren sind. „Lachs geht besonders gut“. Stammkunden bleiben treu, aber auch Neukunden entdecken das asiatische Essen. Fazit: Notbremse, aber keine Not im echtasien!
Weiter geht es ins Roederer
Roederer’s Cafe & Bar – junge Mütter & Väter, gute Freundinnen, Paare, Schüler und Schülerinnen, für alle ist das Café ein beliebter Treffpunkt. Draußen und drinnen immer gut besucht von „Einheimischen“ und Touristen. Jetzt geht nur noch „auf die Hand“. Den Cappuccino auf die eine, die warme Zimtschnecke auf die andere Hand muss man sofort wieder Abstand suchen. So ist die Vorschrift.
Vera Klischan hat sich mit der Inhaberin Jennifer Röder unterhalten:
Mit welchen Konzepten trotz ihr der Krise?
Diese Krise ist eine Herausforderung. Nur das To-Go-Geschäft ist möglich. Wir verkaufen immerhin Ware, die man unterwegs genießen kann. Unser Vorteil: Selbst in den größten Krisen wurde immer gegessen und getrunken. Wir wollen Flagge zeigen und auch unseren Minijobber*innen, die seit Jahren bei uns arbeiten und auch auf das Geld angewiesen sind, beschäftigen. Um das Ganze noch etwas interessanter zu gestalten, bin ich im Gespräch mit der Sören Korte Brotmanufaktur, dem vielleicht besten Bäcker Hamburgs. Eventuell gibt es bald einen Pop-Up-Store im Roederer´s Café. Das wäre eine schöne win-win-Situation. Mein Motto: Immer in Bewegung bleiben!
Wie ist aktuell auf Eure Stammkunden Verlass?
Die kommen und sind treu! Die meisten freuen sich sehr, dass wir am Start sind. Wir haben auch total Lust und haben Spaß hier im Laden. Das macht alle happy. Die Begegnungen sind wichtig – mit dem Kaffee in der Hand. Ein kurzer Plausch vor dem Laden ist Lebensqualität und gut für die Seele in diesen verrückten Zeiten.
Wie bedrohlich ist der Lockdown für Dich?
Es ist hart, aber ich werde es überleben! Die Gäste kommen wieder. Das hat die Zeit nach dem ersten Lockdown gezeigt. Es wird etwas dauern, aber es wird wieder gut. Die berühmte „Bazooka“ – die November- und Dezemberhilfe – kam erst im Februar an. Das war bitter. Es laufen über Monate alle Fixkosten weiter, das muss man erst mal bewältigen.
Danke, liebe Jennifer, für Deinen positiven Blick auf die Zukunft und für diese herrliche kleine Oase mitten in Blankenese. Bald sitzen wir wieder hier, lassen uns all die Köstlichkeiten schmecken und genießen vor allem mehr – Normalität.