Lifetime-Award für Förderer des Hochseesegelns

Im Rahmen des German Offshore Award, eines Ehrenpreises der Freien und Hansestadt Hamburg, wurde der Blankeneser Félix Scheder-Bieschin im Großen Saal des Hamburger Rathauses mit dem Lifetime-Award für sein seglerisches Lebenswerk ausgezeichnet. Rund 250 Gäste beklatschten die Lebensleistung des 93-jährigen Blankenesers mit standing ovations

Félix Scheder-Bieschin ist seit Jahrzehnten aktiver Förderer des Hochseesegelns © Hinrich Franck

Große Auszeichnung für einen großen Blankeneser, der auf eine beachtliche Segelkarriere zurückblicken kann. Dreimal nahm er mit seinen Yachten, die alle auf den Namen „Vineta“ getauft wurden, an den Admiral’s Cup Ausscheidungen teil, mit fast 80 Jahren segelte er noch das Rolex Middle Sea Race an Bord einer hochmodernen Rennyacht. Parallel förderte er die Ausbildung der nächsten Generation von Seglerinnen und Seglern, war jahrelang Jugendvorstand im Norddeutschen Regatta Verein (NRV) und initiierte die in den 80er und 90er Jahren sehr erfolgreiche Piraten-Gruppe auf der Elbe. Seit 50 Jahren ist der zudem Mitglied im Hamburgischen Verein Seefahrt (HVS) und gründete die Stiftung Hochseesegeln.

Genug Gründe, ihn für sein seglerisches Lebenswerk mit dem Lifetime-Award auszuzeichnen, der jedes Jahr im Rahmen des German Offshore Award, eines Ehrenpreises der Freien und Hansestadt Hamburg für die beste deutsche Hochseeyacht der vergangenen Saison, vergeben wird.

Die Laudatio auf den Grandsigneur des deutschen Hochseesegelns hielten Kirsten Harmstorf-Schönwitz, die im letzten Jahr den Lifetime-Award für ihre Verdienste als Skipperin der „Tutima“ und Mentorin für Frauen im deutschen Segelsport erhielt, und Arnt Bruhns, der in den 90er Jahren zahlreiche Regatten an Bord der „Vineta“ bestritt und 2019 mit dem Lifetime-Award für seine Teilnahme an der Route du Rhum ausgezeichnet wurde.

„Wenn schon der Vater bei olympischen Spielen eine Medaille gewinnt, kann der Sohn nur ein erfolgreicher Segler werden“, sagte Kirsten Harmstorf-Schönwitz vom Mühlenberger Segel-Club (MSC) in ihrer Laudatio in Anspielung auf die olympische Medaille des Vaters von Félix Scheder-Bieschin, die er 1936 vor Kiel ersegelte. „Bei dir an Bord gab es keine Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen, du hast mir das Steuer in die Hand gedrückt und mir Dein Schiff anvertraut.“

Arnt Bruhns, Skipper im Hamburgischen Verein Seefahrt, betonte: „Bei Félix an Bord haben wir gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Er hat uns gelehrt, Zutrauen in das eigene Können zu haben und uns jungen Erwachsenen ganz selbstverständlich sein Schiff eigenverantwortlich zur Verfügung gestellt. Im Vertrauen darauf, dass wir wissen, was wir tun und uns immer seemännisch korrekt verhalten werden.“

Im 16. Jahr der Verleihung ging der German Offshore Award erstmals nach Bayern. Ausgezeichnet wurde die TP52 „Red Bandit“ von Carl-Peter Forster. Die große Yacht wird überwiegend von einer sehr jungen Crew des Bayerischen Yacht-Club gesegelt und nahm im lezten Jahr erfolgreich an zahlreichen Regatten im Mittelmeer teil. Die Ehrung der „Red Bandit“ folgte der im vergangenen Jahr ausgezeichneten „Seaexplorer“, mit der Boris Herrmann bei der Vendée Globe 2020/21 auf Platz fünf gesegelt war.

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