Ruhe für gewaltverfolgte Frauen
Reimund C. Reich-Stiftung, Kirchenkreis und Kirchengemeinde bauen Wohnhaus in Sülldorf | Markus Krohn
Richtfest für ein wegweisendes Projekt in Sülldorf: Hier baut der Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein 17 Wohnungen und ein Gemeinschaftsraum für Frauen, die nach einer Zeit im schützenden Frauenhaus erste Schritte in ein normales Leben starten möchten. Damit schaffen Kirche, Diakonie und Stifter Reimund C. Reich mehr Platz und Ruhe für gewaltverfolgte Frauen, die sich in eines der wenigen Hamburger Frauenhäuser geflüchtet haben und nun in ein neues Leben aufbrechen möchten.
Direkt neben dem neuen Gemeindehaus der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Sülldorf-Iserbrook entsteht das Gebäude, das im Sommer 2024 fertiggestellt werden soll. Lange war nicht klar, dass es ein soziales Wohnprojekt werden könnte, das auf dem Gelände des ehemaligen Gemeindehauses der Kirchengemeinde entsteht. Während der Vorplanungen des Gemeinderates kam unverhofft ein Vorschlag des Propstes Frie Bräsen, der zuvor mit dem Mäzen und Stiftungsgründer Reimund C. Reich besprochen hatte, nach geeigneten Standorten für ein solches Projekt zu suchen. In unmittelbarer Nähe des Kirchturms der St. Michaelskirche gab es ein geeignetes Gelände, der Gemeinderat war schnell überzeugt, gemeinsam mit dem Kirchenkreis, dem Diakonischen Werk und der großzügigen Spende der Reich-Stiftung in Höhe von 5 Millionen Euro das Wohnhaus zusammen mit dem neuen Gemeindehaus zu planen.
In seiner Ansprache hob Pastor Christian Carstens hervor, dass sich schon die Vorbesitzerin Emma Schade, die ihre Hofstallungen auf dem Gelände bis in die 1950er Jahre bearbeitete, in besonderer Weise behauptete und sich für Menschen in ihrer Nachbarschaft einsetzte. Sie könne als Vorbild für alle Frauen dienen, die künftig in dem Neubau einen Neuanfang für sich und ihre Kinder beginnen. Die direkte Betreuung übernimmt das Diakonische Werk Hamburg-West/Südholstein. Die Vertreterinnen und Vertreter der Kirchengemeinde stehen ebenfalls für die neuen Bewohnerinnen sowie für die Gemeindemitglieder in allen seelsorgerlichen Fragen zur Verfügung.
Quelle: Markus Krohn – dorfstadt.de