Segeln & Inklusion: Erste inklusive Weltmeisterschaft ab Sonntag auf der Alster im NRV

There are new ways to go, there are new boats to sail, there are new people to connect with: Im NRV startet am Sonntag die erste inklusive Weltmeisterschaft im Segeln. Foto: Sven Jürgensen

Hamburg. Außenalster. NRV. 9. Oktober 2020. Am Wochenende startet im Norddeutschen Regatta Verein in Koopertion mit World Sailing und dem Deutschen Seglerverband die erste inklusive Weltmeisterschaft im Segeln. Jeweils zwei Personen –  eine mit und eine ohne Handicap – segeln auf der noch jungen Bootsklasse Far East S\V 14 – eine speziell für Menschen mit Handicap entwickelten Bootsklasse.

Der Rumpf dieses neuen Bootes besticht mit modernen Linien, nur die Auf- und Einbauten sind ungewöhnlich: Schalensitze, Fahrradlenker und eine elektronische Sitzverstellung machen es möglich, dass auch Menschen mit Behinderungen aufs Wasser kommen. Die Kombination von ‚SeglerIn mit Handicap‘ und ‚SeglerIn ohne‘ macht das Team inklusiv, was so im Segelsport, vor allem im Regattasegelsport völlig neu ist. 

Die Inklusions-WM auf der Alster ist die dritte Regatta überhaupt, die in dieser Bootsklasse in Deutschland ausgetragen wird.

Richtig Erfahrung hat  so gesehen Paralympic-Champion und Helga Cup Gewinnerin Kirsten Bruhn, die nun bei der ersten Weltmeisterschaft im Inklusionssegeln zusammen mit NRV Schatzmeister Volker Ernst an den Start gehen wird. Andere Teilnehmer  – zum Beispiel Siggi Meinka sind erfahrene Parasegeler – inklusives Segeln aber ist für sie neu. So auch für Gregor Ronig, der dank des neuen Konzeptes nun mit seiner Tochter segeln kann. Bei der ersten inklusiven Weltmeisterschaft geht er erstmals zusammen mit seiner 11jährigen Tochter, die ein Downsyndrom hat, an den Start.

Die erste inklusive Weltmeisterschaft hat Wassersportfotograf Sven Jürgensen initiiert und organisiert und gehört im Norddeutschen Regatta Verein in den Rahmen der neuen Inklusionsinitative, die der Club und Sven Jürgensen seit gut einem Jahr vorantreiben. Dass bei der weltgrößten Frauenregatta, die vergangenes Wochenende im NRV stattfand, auch eine S\V 14- Bahn am Start war, war ebenso Teil dieser Initiative, die auf viel positive Resonanz stößt. 

„Selten hab ich mich, so frei bei einem Event gefühlt. Ich kann einfach ich sein und nicht ich im Rollstuhl“, schwärmte die seit einem Trainingsunfall querschnittsgelähmte Bahnradolympiasiegerin Kristina Vogel, die jüngst als Schirmherrin und Teilnehmerin des Helga Cups erstmals Regattaerfahrung auf der S\V 14 gesammelte hatte. 

Insgesamt 16 Teams haben für die WM gemeldet, deren erster Start für Sonntag 11.30 Uhr geplant ist. Die letzte Startmöglichkeit ist Dienstag 15.30 Uhr, etwa 16.30 ist die Siegerehrung zusammen mit Sportsenator Andy Grote.



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