Vorhin vorbeigerauscht: „Yeoman Bridge“
Die im Jahre 1991 gebaute Yeoman Bridge (IMO: 8912302) ist ein selbst entladender Massengutfrachter, der unter der Flagge der Bahamas🇧🇸 fährt. Das heißt, dass es keine Krananlagen an Land braucht, um seine Ladung abzugeben. Das Schiff gilt als einer der größten schwerkraftgespeisten, selbst löschenden Massengutfrachter der Welt. Er kann fast 100.000 Tonnen hochwertigen Granits transportieren.
Ladung für Großbaustellen bestimmt
Die Yeoman Bridge hat nur eine Aufgabe: Zusammen mit Schwesterschiffen die Erträge aus dem schottischen Supersteinbruch Glensanda an Baustellen weltweit auszuliefern. Dabei handelt es sich um Kiese, Splitte und Findlinge. Glensanda liegt am Ufer des Loch Linnhe.
Der Ort ist dafür bekannt, einer der effizientesten Mineralienabbaubetriebe der Welt zu sein. Der Granit wird auf der Spitze eines Berges zerkleinert, bevor er in ein 300 m tiefes „Glory Hole“ geleitet wird und den Berg durch einen 1,8 km langen horizontalen Tunnel zum Vorland verlässt. Dort wird das Gestein gewaschen, gesiebt und für die Schiffsbeladung gelagert.
Stein für Stein…
Der Heimatkai des Frachters und der dazu gehörige Steinbruch sind im Besitz eines der größten unabhängigen Steinbruch- und Asphaltunternehmen Europas, Aggregate Industries. Die Ausbeute in Glensanda ist so hoch, dass der eigens zum Abtransport gebaute Hafen mit sechs Millionen Tonnen Granit pro Jahr in der Top 10 der britischen Exporthäfen liegt.
Glensanda ist nur auf dem Seeweg erreichbar und so betreibt das Unternehmen drei große Schiffe, um den Stein zu den Märkten in Europa und Großbritannien zu transportieren. Von hier kam Baumaterial für Projekte wie der Ärmelkanaltunnel, die TGV-Bahnlinie von Bordeaux nach Bayonne oder den Flughafen Schiphol in Amsterdam.
Foto links: Der Kapitän telefoniert mit dem Handy, während der Lotse alles auf der Elbe-Revierfahrt im Blick hat.
Weitere Daten:
- Tragfähigkeit: 96.772 t DWT
- Tiefgang: 13,7 Meter
- Gesamtlänge (LOA): 249,9 Meter
- Breite: 38,07 Meter
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