Auch 2021 Kein Straßenfest in Blankenese

Kollateralschaden der Infektionsabwehr: Gemeinsamkeit und Feierstimmung bleiben auf der Strecke

Wann ist es endlich wieder möglich, gemeinsam zu feiern? Während woanders bereits Veranstaltungen und Feste stattfinden, mussten im Hamburger Westen alle Stadtteilfeste abgesagt werden. Auch das Blankeneser Straßenfest ist erneut den Regeln zur Eindämmung von Corona-Infektionen zum Opfer gefallen.

Die Veranstaltung findet traditionell am letzten Samstag im September statt und wird von der Blankenese Interessen-Gemeinschaft organisiert. Das Fest, das in den vergangenen Jahren immer bekannter und beliebter geworden ist, musste 2020 erstmals wegen Corona abgesagt werden.

Corona-Auflagen verhindern Anmeldung als Veranstaltung

In diesem Jahr hofften die Blankeneser nun, dass die Open-Air-Veranstaltung wieder stattfinden kann. Schließlich steigt die Impfquote, die Gefahr, schwer zu erkranken, sinkt und viele Corona-Auflagen werden gelockert. Doch laut Behörde sind Veranstaltungen im Bezirk Altona zurzeit nur mit einer Zugangskontrolle möglich. Das macht es unmöglich, das Blankeneser Straßenfest als Veranstaltung anzumelden, weil dafür der komplette Ort abgesperrt werden müsste.

Auf eine zentrale Bühne und andere gewohnte Elemente muss der Ort also auch in diesem Jahr verzichten. Trotzdem suchte die Blankenese Interessen-Gemeinschaft weiterhin einen Weg, Kunden und Besuchern am letzten Samstag im September doch noch etwas Besonderes zu bieten. Schließlich sehnten sich viele örtliche Gewerbetreibende nach den Corona-Einschränkungen nach einer Belebung und wollten sich bei ihren treuen Kunden mit kleinen Give-Aways, Spielen und Show-Acts bedanken. Auch Stiftungen, Musikschulen und Vereine suchten eine Gelegenheit, sich in Erinnerung zu bringen und Erarbeitetes präsentieren.

Behörde beanstandet Abstände

Oliver Diezmann, Vorstand Blankenese Interessen-Gemeinschaft: „Es blieb uns nur die Möglichkeit, für die 30 angemeldeten Teilnehmer jeweils Einzelgenehmigungen einzuholen. Ein enormer Aufwand für das Quartiersmanagment, dass alle Anträge mit Fotos und Abmessungen untermauern musste“. Doch am Ende nutzte es nichts: Nach langer und sorgfältiger Prüfung durch diverse Abteilungen wurden am Ende so viele Anträge durch die Behörde beanstandet, dass die Blankenese Interessen-Gemeinschaft das Straßenfest absagen musste.

Sind die Sorgen übertrieben oder berechtigt? Ist es mutig oder rücksichtslos, auf eine zügige Normalisierung zu drängen? Wie überall in Deutschland gehen darüber auch in Blankenese die Meinungen auseinander.
Eins ist sicher: Dass auch 2021 kein Straßenfest stattfinden kann, ist eine bittere Enttäuschung für alle, die sich nach mehr Gemeinschaft und Austausch im Ort sehnen.

Die Blankenese Interessen-Gemeinschaft arbeitet nun daran, vor Weihnachten endlich wieder stimmungsvolle besondere Angebote im Stadtteil zu ermöglichen, die die Menschen zusammen bringen und für Feierlaune sorgen.

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