Bange Stunden an der Stadtteilschule Blankenese
Über Stunden hielt der Stadtteil, wahrscheinlich ganz Hamburg den Atem an. In der Stadtteilschule Blankenese gab es einen Amokalarm, der das Schulleben über Stunden lahm legte. Für blankenese.de fasst Vera Klischan die Ereignisse zusammen
Knatternde Hubschrauber in der Luft, großräumige Absperrungen, Blaulicht und rasende Polizeiwagen,– schnell verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer. In der Stadtteilschule ist etwas passiert!
Zwei sehr jugendliche Schüler sind in eine achte Klasse eingedrungen und haben die dort unterrichtende Lehrerin mit einer Pistole bedroht. Sie ergriffen die Flucht, ohne dass ein Schuss fiel. Die Bedrohungslage hielt dennoch für Stunden an, da nicht klar war, ob sich die Jungen noch in der Schule aufhielten. Am Nachmittag endlich Entwarnung! Nach einer zweiten Amokmeldung in Bahrenfeld sind vier Schüler vorläufig festgenommen worden, auch um zu klären, ob es eine Beteiligung an der Blankeneser Schule gibt.
Entwarnung ja, aber damit ist es für die Schule nicht vorbei. Jetzt beginnt die schwierige Aufgabe der Aufarbeitung der bedrohlichen Situation. Lehrer und Lehrerlnnen mussten über Stunden ihre Schülerschaft beruhigen, ablenken und dabei die eigene Angst im Zaum halten. Durch die Schule eilende Polizisten – das Maschinengewehr im Anschlag – sind Bilder, die sich ins Gedächtnis eingraben und Spuren hinterlassen. Eltern, die in höchster Angst um ihre Kinder in Nähe der Schule auf erlösende Informationen warten. Alle Beteiligten der Schule waren maximal gefordert. Auch eine Hundertschaft von Polizisten, die kein anderes Ziel hatten als das Schlimmste zu verhindern und die Kinder und Jugendlichen zu schützen.
Deswegen war es nur folgerichtig, dass der folgende Tag allein der Aufarbeitung diente. Kein Unterricht im herkömmlichen Sinn, nein, „Klassenlehrerunterricht“, um zu reden, zu begreifen, sich gegenseitig zu stützen, Bilder einzuordnen und den Weg in ein normales Schulleben zurückzufinden.
Auf ihrer Website veröffentlichte die Schule heute folgende Stellungnahme:
Am 08.11.23 stand die Welt für unsere Schulgemeinschaft auf einmal Kopf. Mitten im Unterricht wurden Schüler*innen und Kolleg*innen per Durchsage über eine Bedrohungslage informiert und saßen danach zum Teil Stunden in ihren Klassenräumen fest.
„Wir möchten an dieser Stelle unsere große Erleichterung zum Ausdruck bringen, dass am Ende alle sicher das Schulgelände verlassen konnten. Wir sind unfassbar stolz auf unsere Schulgemeinschaft, die sich sehr besonnen verhalten hat. Ein großer Dank gilt den Kolleg*innen, die rund 4 Stunden lang beruhigend auf unsere Schüler*innen eingewirkt haben, die sich wiederum sehr unterstützend untereinander gezeigt haben. Auch unsere Elternschaft war uns zu jeder Zeit eine Stütze, weil sie in einer völlig unklaren Situation trotzdem Ruhe bewahrt hat.“
Ergänzende Informationen sind auf der Seite der Pressestelle der Polizei Hamburg zu finden.